
Sarah Dilling, Leiterin des Projektes kommt auf dieser Seite selbst zu Wort und gewährt uns Einblick in Ihr Erleben. Sie lebt teilweise in Simbabwe, um das Entwicklungsprojekt voranzutreiben.
Simbabwe, den 28.02.2021
Sarah ist seit Montag, 22.02.2021, wieder in Harare! Ein halbes Jahr lebten sie und ihre Tochter in Berlin- Lankwitz in einer Gästewohnung, die ihnen zur Verfügung gestellt wurde. Es gab eine Menge zu planen und organisieren, was für die weitere Arbeit in Simbabwe wichtig ist. In Berlin konnte sie alles erledigen und mit neuer Energie geht es nun in Harare weiter. Ganz wichtig ist der weitere Aufbau des Trusts in Simbabwe. So wird sie mit Ray Zowa nach Masvingo fahren, um dort zusammen mit Alington Matsilele die nächsten Schritte zu unternehmen.
Berlin, den 03.01.2021
Sarah plante demnächst wieder nach Simbabwe zu ziehen, weil sich die Covid 19 Erkrankungen reduziert hatten und die Schulen wieder öffnen sollten. Leider hat sich durch den mutierten Virus die Sachlage verändert. Hier eine Nachricht von Sarah:
Mich haben gerade etliche Nachrichten aus Simbabwe erreicht: Das Land wird mit sofortiger Wirkung in einen nächsten Lockdown für 30 Tage gehen. Außer Supermärkten, Apotheken und Krankenhäusern wird wohl alles andere geschlossen und es gibt eine Sperrstunde von 18.00 Uhr bis 6.00 Uhr morgens. Menschen sind angehalten zuhause zu bleiben und nur zum Kauf von Lebensmitteln die Häuser zu verlassen. Die Corona-Fälle sind wohl durch die Familienzusammenkünfte über die Feiertage so stark angestiegen (etliche Leute kamen aus Südafrika) und die Krankenhäuser sind alle randvoll belegt. Um ein Bett im privaten KK zu bekommen, muss eine Anzahlung von mehreren tausend US-Dollar hinterlegt werden… Es gab in den vergangenen Tagen aufgrund von Corona wohl auch etliche Todesfälle und einige prominente Leute sind darunter. Außer bei den Klassen wo Examsarbeiten geschrieben werden, wird sonst kein Unterricht durchgeführt. Ein erneuter Lockdown, bei dem auch die Wirtschaft zum größten Teil lahm liegt, hat weitreichende Konsequenzen für die Simbabwer und Hungersnot ist vorprogrammiert. Mein Herz blutet, wenn ich daran denke, was das für einzelne Menschen bedeuten wird. Ob wir weitere Verteilaktionen durchführen können wird sich zeigen, denn es könnte tatsächlich auch für unser Team sehr gefährlich sein und momentan darf so gut wie niemand reisen oder sich weiter weg von zuhause begeben. Bitte lasst uns für unsere Geschwister und die Menschen in Simbabwe beten!
Berlin, den 14.09.2020
Sarah Dilling und ihre Tochter sind seit Ende August wieder zurück! Nachdem es eine lange Zeit sehr schwierig war das Land zu verlassen, war es plötzlich relativ kurzfristig möglich einen Flug nach Berlin zu bekommen. Quarantäne und Coronatest (negativ) liegen nun hinter den Beiden. Sie stellen sich auf einen normalen Alltag mit Schule und Arbeit hier in Deutschland ein, weil noch völlig unklar ist, wann eine Rückkehr nach Simbabwe möglich sein wird.
Harare, den 05.08.2020
Die Zahl der Covid 19 Erkrankten steigt sprunghaft an. Sarah hört jetzt immer wieder von Personen die an der Krankheit versterben. Die Hygienemaßnahmen werden von der Bevölkerung nicht konsequent umgesetzt. Man benutzt einen Mundschutz nur, damit man keinen Ärger mit der Polizei bekommt. So kann der Virus sich ungehindert ausbreiten. Sarah berichtet in einer Sprachnachricht davon.
Emily ist aus Schutzgründen überwiegend zu Hause und hat wenig Kontakt zu anderen Kindern. Sie kommt erstaunlich gut mit der Situation zurecht und denkt sich mit ihrer großen Phantasie und Kreativität wunderbare Projekte aus. Unter anderem tanzt sie voller Begeisterung. Hier ein kleiner Einblick…
Harare, den 06.07.2020
Die Finanzkrise des Landes spitzt sich weiter zu. Die Lehrer der Chidzikwe Secondary School erhalten umgerechnet pro Monat nur noch knapp 30,- UDS. Derzeitiger Kurs: 80 Bond = 1 UDS
Harare, den 26.06.2020
Während die Verteilaktionen von den aufgebauten Teams in den letzten Wochen weiter durchgeführt wurden, arbeitete sich Sarah durch den Verwaltungsdschungel von Simbabwe. Es ist ein Verein in Simbabwe gegründet worden. Um die rechtlichen Voraussetzungen für einen handlungsfähigen Verein zu erfüllen, war stundenlange Recherche nötig, worin sie ein junger Anwalt aus Simbabwe erfolgreich unterstütze. Noch sind nicht alle Wege zu den Ämtern und Ministerien abgeschlossen aber Sarah ist auf einem guten Weg.
Masvingo, den 03.06.2020
Sarah ist mit ihrer Tochter nach Masvingo gefahren, um dort eine Lebensmittelverteilung mit zu erleben. Weiterhin ist Sarah vor Ort in der Endphase einer Vereinsgründung beschäftigt, damit der Aufbau eines Ausbildungszentrums alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt.
Harare, den 23.05.20
…Wir haben ein paar Lebensmittelpakete an eine Behinderteneinrichtung verteilt und dieses Dankschreiben bekommen. Danke für ALL euren großartigen Einsatz. In dieser Zeit können wir durch diese Hilfe tatsächlich vielen Menschen überlebenswichtige Hilfe leisten.
Ich habe dabei immer Jakobus 1,27 vor Augen: Rein und vorbildlich Gott, unserem Vater, zu dienen bedeutet, dass wir uns um die Sorgen der Waisen und Witwen kümmern und uns nicht von der Welt verderben lassen.
Harare, den 14.05.2020
Sarah und ihr Team, bestehend aus Ray, Ennoc und Desire, hatten an manchen Tagen bis zur völligen Erschöpfung zu tun. Hier ein Teil einer Sprachnachricht von Sarah:
Harare, den 25.04.2020
… es war ein heftiger Tag. Wir haben ca. 350 Familien mit Lebensmittelpaketen versorgt und waren von früh 5.00 Uhr bis abends 19.00 Uhr beschäftigt. Wir haben versucht Tür-zu-Tür-Aktionen in den ländlichen Gegenden durchzuführen, das ging aber nicht. Die Menschen haben NICHTS mehr. Die Läden in den Dörfern sind komplett leer und sie kommen von dort nicht weg. Daher hat es sich natürlich in null Komma nichts herumgesprochen, dass wir Essenspakete verteilen und die Leute kamen von überall her angerannt … Das ging uns ALLEN sehr nahe. Wir waren im 4er-Team plus dem Pastor und Bright, dem Manager vom Großhändler (der auch mal eine Verteilaktion erleben wollte) und dem Lastwagenfahrer unterwegs.
Harare, den 16.04.2020
Ein erster Einkauf bei einem Großhändler hat stattgefunden. Die Lebensmittel werden in dem Haus gelagert, wo sich die Kanzlei eines befreundeten Rechtsanwaltes befindet. Dieser setzt sich sehr für die Hilfsaktion mit ein. Emily ist mit seinen Kindern befreundet und hält sich während der Einkäufe bei der Familie auf.
Harare, den 12.04.2020
Am Dienstag werden die Lebensmittel gekauft, die noch in der gleichen Woche in Chitungwiza, einem dichtbesiedelten, überwiegend von Armen bewohnten Vorort von Harare, verteilt werden sollen. Waisenkinder und alte Menschen sollen bei der Verteilung bedacht werden.
Harare, den 08.04.2020
Ab heute haben die Banken in Simbabwe wieder offen! Somit bemüht sich Sarah schnellstmöglich eine Lebensmittelverteilung organisiert zu bekommen.
Harare, den 07.04.2020
Berlin, den 04.04.20
Sarah hatte sehr große Probleme mit ihrem Handy, das sich nicht mehr aufladen ließ. Sie konnte keine langen Texte verfassen, da das Handy gestern bei drei Prozent Ladung nicht mehr richtig funktionierte. Sie lief Gefahr, dass der Kontakt nach Deutschland abreißen würde. Es mag einem seltsam vorkommen: Viele Christen fingen an, für den Akku des Handys zu beten. Heute, im Laufe des Vormittages war das Handy wieder zu 100 Prozent geladen! Was für ein himmlisches Wunder! Nun schreibt sie uns folgendes:Berlin, den 08.04.2020
Harare, den 04.04.20
Während ich in der Küche stehe, um Brot zu backen denke ich an die Menschen in meiner Nachbarschaft
hier in Simbabwe. Meine Brotvorräte sind langsam verbraucht, doch ich habe Mehl in meinem
Vorratsschrank, um mich und meine Tochter zu versorgen. Viele, ja die meisten der 14 Millionen
Simbabwer wissen nicht, wie sie die drei Wochen der Ausgangssperre überstehen sollen, da sie keine
Vorräte besitzen. Sie hoffen inständig, dass der Staat die Zeit des sogenannten „Lockdowns“ verkürzt,
damit sie sich wieder nach draußen begeben können, um dem Geschäft des Straßenhandels nachzugehen.
Die paar Dollar würden sie und ihre Familien für den Tag versorgen können.
Ich befinde ich mich - anders als die meisten ausländischen Entwicklungshelfer verschiedener
Organisationen, die kurzfristig ausgereist sind- noch im Land. Ich weiß, dass auch in Deutschland und
anderen westlichen Staaten finanzielle Sorgen aufgrund der derzeitigen Pandemie vorhanden sind.
Doch mir liegt es auf dem Herzen einen Aufruf für eine Lebensmittelspende durchzuführen,
um der aktuell sehr großen Not zu begegnen. Da ich mich noch im Land befinde kann ich diesen Vorteil
nutzen. Von daher bitte ich dich, wenn du vielleicht ein paar oder auch mehr Euro entbehren kannst,
dieses auf das unten angegebene Spendenkonto zu überweisen.
Jeder Euro hilft und kommt den Menschen im Land zugute. Ich persönlich werde die Aktion mit einem
Team durchführen.
Kontonummer:
Advivia gGmbH – IBAN: DE83 1005 0000 0190 7302 42
Stichwort "Simbabwe Lebensmittelspende“
Harare, den 31.03.20 *Zu uns* *Mir und Emily geht es soweit gut. Wir sind für die nächsten Wochen ausreichend mit Lebensmitteln und Toilettenpapier ? versorgt. *Wir haben vergangene Woche Emilys Schulbücher eingesammelt, so dass sie nun täglich ihre Aufgaben machen und ich sie anschließend korrigieren kann. Ihre Lehrerin hat für dieses „Homeschooling“-Programm eine Whatsapp-Gruppe eingerichtet, wo sie täglich die Aufgaben postet. Emily hat Freude daran. Heute kam -Gott sei Dank- die **Wasserlieferung*, die uns die kommende Woche versorgt. Hoffen wir, dass diese Dienstleistung nicht eingestellt wird (der Staat versorgt uns nicht mit Wasser obwohl meine Vermieter monatlich dafür zahlen müssen...) Für den Fall der Fälle habe ich ein paar Reservekanister besorgt und befüllt, die uns im Notfall für ein paar Tage mit Wasser versorgen. Ein Freund unseres Vermieters besitzt zudem einen Brunnen, wo wir zumindest unsere kleineren Kanister mit Trinkwasser befüllen können, wenn es schwierig wird. *Wir wohnen hier in einem sehr gemütlichen Häuschen mit Garten das sich auf dem gleichen Grundstück befindet auf dem auch unsere Vermieter, ein älteres weißes Ehepaar, wohnen. Wir sorgen gegenseitig füreinander und sind einander in dieser Zeit eine große Stütze. Für sie sind wir wie Familie, da ihre einzige Tochter mit Familie in Australien lebt. *Durch eine installierte Solaranlage, die ich am Samstag nach Ankündigung der Ausgangssperre noch schnell organisieren konnte, haben wir nun auch dauerhaft Strom! Großer Dank an mein Team! ? *Es kamen häufig Fragen, ob ich mich auf die Rückkehrerliste und in „ELEFAND“ habe eintragen lassen. JA, habe ich. Allerdings gibt es keine kommerzielle Ausreisemöglichkeit aus Simbabwe, da der Flugverkehr komplett eingestellt wurde. Von der deutschen Botschaft habe ich mehrfach die Nachricht erhalten, dass keine Rückholaktionen momentan für Simbabwe vorgesehen sind. Sollte sich das ändern, werde ich umgehend informiert. *Zum Land* *Obwohl offiziell nur von sieben Covid-19-Fällen die Rede ist(wir alle wissen es sind weitaus mehr.) wurde am Samstag kurzfristig der Lockdown (Ausgangssperre) für Montag angekündigt. Er soll erst mal drei Wochen andauern. Durch die kurzfristige Ankündigung wurde die Bevölkerung nicht vorgewarnt und hatte für das Vorbereiten essentieller Dinge wie Gasflaschen befüllen um Kochen zu können wenn der Strom ausfällt) nur Samstag Vormittag Zeit. Ab Samstag Mittag waren viele Läden und Banken wieder (regulär) geschlossen. *Der Lockdown ist gestern in Kraft getreten. Der Staat ein generelles Verbot verhängt, so dass auch sämtliche Firmen geschlossen sind. Nicht auszumalen, was das für die Wirtschaft bedeutet. Auch Banken haben zu, so dass die Bevölkerung nicht mal an ihre Reserven können und auch wir per Western Union oder Worldremit kein Geld abholen können. *Der Großteil der Bevölkerung (95 %) ist arbeitslos und schlägt sich tag täglich mit Gelegenheitsjobs durch. Sie leben praktisch von der Hand in den Mund und können sich keinen Vorrat über drei Wochen leisten. Da der Staat mit Polizei und Armee drastisch durchgreift die Sperre umzusetzen, haben viele Simbabwer Angst zu verhungern. *Die Leute machen sich nun darauf gefasst, dass es zu großen Unruhen kommen wird...
Kontonummer:
Advivia gGmbH – IBAN: DE83 1005 0000 0190 7302 42
Stichwort „Simbabwe“
Morgen, am 22.04.2020 kann man gegen 6.35 Uhr ein Interview mit RBB Radio 1 und Sarah hören oder später auf der Internetseite nachhören.
Harare, den 21.04.2020 Neue Nachricht von Sarah