Wenn wir hier in Deutschland Auto fahren, beschweren wir uns oft schon, wenn mal ein Schlagloch kommt oder es etwas uneben ist. Für die Menschen in Simbabwe wären unsere Straßen ein riesiges Geschenk. Schon auf dem Weg von Harare nach Masvingo, wo man auf einer Art Autobahn fährt, gibt es Abschnitte, bei denen man sehr auf Kühe, die die Fahrbahn überqueren können, achten muss. Es gibt dort keine Umzäunung der Weiden mehr.
Die Straßen von Masvingo in die Dörfer, nach Chidzikwe, wo wir die Schule unterstützen, sind vom Regen unterspült. Hier braucht man am besten einen Jeep oder ein großes Auto, um unbeschadet anzukommen. Löcher, Gräben, Schrägen sind ganz normal. Ab und zu geht es auch durch ausgetrocknete Flüsse, wo der Starkregen schon vor Jahren die kleinen Brücken weggespült und zerstört hat und die nie repariert wurden. Für die Schüler in Chidzikwe heißt es auch, dass sie wenn es stark regnet, abwägen müssen, ob sie das Risiko eingehen und sich auf den Schulweg machen. Manche müssen 10km – 2 Stunden- laufen.
In die Dörfer gibt es auch nur einmal am Tag einen öffentlichen Bus von und nach Masvingo, der -wenn er fährt – es nur unregelmäßig tut. Daher ist es normal, dass auf der Hauptstraße ins Dorf oder zurück nach Masvingo, Menschen ein Stück mitgenommen werden. Wenn wir unterwegs waren, vor allem mit Lee, dem Schulleiter von Chidzikwe, hielten wir im 10 Minutentakt an und ließen Leute auf- und absteigen. Laufen ist von Kindheit an normal. Auch große Lasten, wie Wassereimer oder Matratzen und Decken werden weite Strecken auf dem Kopf transportiert. Für uns hier in Deutschland schwer vorstellbar.
Text und Bilder: Beate Nagel